CO₂ & Shopping: viele Verbraucher:innen vermuten hinter dem online Einkaufen höhere Umweltbelastungen aufgrund des zusätzlichen Verpackungsmaterials in Form der Pakete und durch die Lieferung bis zu Haustür. Die Klimabilanz zeigt etwas anderes: Onlineshopping schneidet im CO2-Vergleich besser ab als der stationäre Handel. Dennoch ist der E-Commerce weit entfernt von Klimaneutralität. Welche Schritte können wir berücksichtigen, um unseren eigenen CO₂-Ausstoß beim Onlineshopping zu verringern? So kannst du klimafreundlich einkaufen!
Onlinehandel vs. stationärer Handel – so einfach geht klimafreundlich einkaufen?
Die Konsument:innen verändern ihr Einkaufsverhalten: zunehmend online, zunehmend mobil. Das zeigen auch die Zahlen: seit Beginn der Pandemie ist ein durchweg erhöhtes Bestellaufkommen vorzuweisen. Im vergangenen Jahr ist der Umsatz im Onlinehandel um circa 20 Prozent gestiegen. Aufseiten der Verbraucher:innen ist die Sorge groß, dass sie die Umwelt durch den Wechsel zum vermehrten Onlineeinkauf zusätzlich belasten.
Das Gegenteil ist der Fall. Eine umfangreiche und detaillierte Studie der Universität St. Gallen bestätigt: der stationäre Handel verursacht um den Faktor 2,3 mehr CO₂ als der Onlinehandel. Ausschlaggebend sind unter anderem Faktoren wie Beheizung und Beleuchtung der Ladenflächen.
Die bessere Klimabilanz des Onlinehandels ist aber fragil. Wichtig ist für Onlineshops allerdings, die Stellschrauben wie Transport, Verpackung und Herstellung klimafreundlich zu gestalten und transparent zu machen. Mehr über die Handlungsmöglichkeiten von Onlineshops findet ihr in unserem Beitrag „Transparent und bewusst: Wie nachhaltig ist Onlineshopping?“.
”„Klimafaires Verhalten werde für die Unternehmen zur Grundlage ihres Betriebs“
Handelsblatt
CO₂ & Onlineshopping: die Modebranche ist Spitzenreiter
Wie klimafreundlich der Onlinehandel ist, hängt zusätzlich von der Branche ab. Online Mode zu shoppen hat im Vergleich den größten negativen Einfluss auf die Umwelt. Fast Fashion verschuldet eine schlechte Qualität und eine kurze Lebensdauer von Kleidungsstücken. 24 Kollektionen im Jahr verleiten zu Impulskäufen. Gleichzeitig gibt es keine einheitlichen Standards. Die bestellte Ware sieht nicht wie auf den Produktfotos aus oder entspricht nicht den angegebenen Konfektionsgrößen.
Wer mehr zu den fragwürdigen Praktiken erfahren möchte:
- Ein Kleidungskonzern wie Inditex (Zara) bringt jeden Tag 200 neue Modell in den Handel
- Die meisten Kleidungsstücke werden nach 1x tragen entsorgt.
- Bei allen Modeketten wird circa ein Drittel der produzierten Kleidung nie verkauft und wird wieder vernichtet
- Jedes Jahr landen in Europa 4 Millionen Tonnen Textilien im Müll (WELTjournal ORF.at)
Wir halten fest: aufgrund der aufzubringenden Energie für Strom und Wärme sowie die Wege, die im stationären Handeln von Konsument:innen zurückgelegt werden zum Laden, punktet Onlineshopping mit einer besseren Klimabilanz. Nichtsdestotrotz entstehen vermeidbare Emissionen im Onlinehandel. Neben haarsträubenden Fast Fashion Geschäftsstrategien entstehen durch das Verhalten der Endkund:innen Umweltbelastungen, die man reduzieren kann: durch Millionen von zurückgeschickten Paketen, das mehrmalige Vorbeikommen eines Paketzustellers, bis er jemanden zuhause antrifft oder durch zusätzlichen Verpackungsmüll.
Und jetzt?
Klimafreundlich einkaufen: Schritte, um CO₂ beim Onlineshopping zu sparen:
Natürlich liegt die Verantwortung nicht allein bei den Onlineshopper:innen. Trotzdem können wir ein Zeichen setzen und auf dem Markt etwas in Bewegung bringen. Plus: unser Geldbeutel und unser Kleiderschrank werden es uns danken.
Quellen: