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Nachhaltigkeit und die Corona-Pandemie

Die Pandemie hatte gerade begonnen und die ersten Lockdown-Maßnahmen sind in Kraft getreten. Viele Expert:innen und Aktivist:innen hatten plötzlich die Sorge, dass die Aufmerksamkeit rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit rapide zurückgehen würde. Durch die Verlagerung des Alltags in die eigenen vier Wände und das Internet schien auch „Fridays for Future“ nicht mehr präsent zu sein. Genauso schnell wurden andere Probleme sichtbar: die der Globalisierung. Auch die Klimakrise ist nicht von den Bildschirmen verschwunden.

Ein Umdenken: bewusster Konsum und nachhaltiges Einkaufen

Durch Corona wurden viele Missstände und Versäumnisse deutlich. Durch die Überproduktion in der Wirtschaft, besonders in der Textilbranche, war plötzlich Ware in Massen vorhanden. Zwischen Überproduktion und Vernichtung der Saisonartikel, absurder Preisreduktion und Schwierigkeiten mit fern ausgelagerten Produktionen zeigte sich, dass in der Wirtschaft ein Umdenken zu mehr Nachhaltigkeit gefragt ist.

Bewusster Konsum ist in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen.

Otto GroupTrendstudie

Währenddessen fingen wir zu Hause an, in unseren Kleiderschränken Ordnung zu schaffen, haben aussortiert und gemerkt, wie viele Stücke wir kaum tragen. Bewusster Konsum ist direkt in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Nach dem Motto: Support local and small businesses. Laut der Trendstudie der Otto Group gaben 70 Prozent der Befragten an, ethische Kriterien in ihre Kaufentscheidungen mit einzubeziehen. Seit der Corona-Krise würden sogar 20 Prozent noch bewusster auf diese Kriterien achten.

Der Trend geht zwar in Richtung Nachhaltigkeit, die Zahl der jährlich versendeten Pakete im E-Commerce steigt aber jedes Jahr weiter an. Teilweise locken Onlinehändler:innen mit besonders günstigen Angeboten oder es überzeugt die schnelle und unkomplizierte Liefer- und Rücksendemöglichkeit. Zusätzlich war während Corona online einzukaufen die einzige Alternative zum temporär geschlossenen Einzelhandel.

Leider bringt Onlineshopping nicht nur Vorteile mit sich: damit sind Millionen von Rücksendungen, Umweltbelastungen und Lohndumping verbunden. Die Frage ist: wie sollten wir konsumieren, ohne dabei auf Kosten der Umwelt, unserer Gesundheit und anderer zu leben?

Warum auf Nachhaltigkeit beim Einkaufen setzen?

Nachfrage regelt das Angebot

Unternehmen und Produzenten schaffen mit ihren Produkten auf dem Markt das Angebot. Darauf trifft die Nachfrage der Konsument:innen. Diese Nachfrage bedingt die Auswahl des zukünftig bereitgestellten Angebotes. Das heißt, bewusster Konsum hat die Macht, den Markt zu beeinflussen und ihn so langfristig zu verändern. Nein zu schlechten Angeboten und eine aktive Entscheidung für nachhaltige, ethische oder umweltfreundliche Alternativen!

Ein Beispiel:

Kleidungsstücke bekamen irgendwann in den letzten Jahrzehnten ein Ablaufdatum. Die Modehäuser haben Trends ins Leben gerufen, die nun darüber bestimmen, welcher Look gerade in und welcher out ist. Seitdem kommen in immer kürzeren Abständen neue Kollektionen auf den Markt, die Konsument:innen nach einigen Wochen nicht mehr tragen wollen: Fast Fashion.

Wie können wir den Markt verändern?

Alternative Labels und Brands setzen auf langlebige Mode mit fair gehandelten Rohstoffen, achten auf eine ausreichende Bezahlung aller Mitarbeiter:innen oder setzen auf Upcycling. Diese Kleidungsstücke bleiben uns länger erhalten und landen nicht nach wenigen Monaten auf der Mülldeponie oder in der hinteren Ecke unseres Kleidungsschranks. Einfach gesagt: Je mehr Konsument:innen sich für Fair Fashion entscheiden, umso mehr Modellabels richten sich nach dieser Nachfrage. In Zukunft wird die Präferenz zu nachhaltigen Produkten bei der Produktion berücksichtigt.

Nachhaltiger online shoppen, aber wie? Mit Keepoala sparst du CO2, in dem du Retouren reduzierst und erhältst zum Beispiel Gutscheine, die du bei deiner Lieblings-Fair Fashion Brands einlösen kannst.

Die Vorteile von nachhaltigem Shoppen

Das Schöne an bewusstem Konsum ist: jeder kann mitmachen ohne großen Aufwand. In unserem Alltag treffen wir jeden Tag ohnehin zahlreiche Konsumentscheidungen. Räumst du dir bei deinem nächsten Kauf ein paar Gedanken mehr ein, kannst du deine Optionen viel bewusster abschätzen. Nachhaltige Mode wird übrigens auch als Slow Fashion, Fair Fashion, Fair Trade oder Upcycling Mode bezeichnet. Diese Begriffe haben den Fokus auf verschiedene Aspekte wie Langlebigkeit, gute Arbeits- und Umweltbedingungen oder umweltfreundliche Produktion gelegt.

Die Vorteile im Überblick:

  • Gesunde und sichere Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten
  • Keine Ausbeute von Arbeitnehmer:innen
  • Langlebigkeit und natürliche Materialien
  • Keine Schadstoffbelastung und Gefährdung der Gesundheit
  • Ressourcenschonend und umweltfreundlich

Mittlerweile ist nachhaltige Mode keine Nische mehr, sondern bietet alltagstaugliche und moderne Looks an. Häufig wird der Griff zu Fast Fashion mit den hohen Preisen der fairen Alternativen gerechtfertigt. Das trifft aber schon länger nicht mehr zu. Einige Fair Fashion Labels bieten beispielsweise Jeans an, die oft günstiger sind als Modelle bekannter Marken wie Pepe Jeans oder G-Star.

Fair Fashion entspricht längst nicht mehr dem Ruf der Ökomode. Die zeitlosen Designs stehen den konventionellen Modehäusern in nichts nach. Die Kleidungsstücke entsprechen allerdings nicht dem neuesten Eintagsfliegen Modetrend, was die Gefahr vermeidet, schon nach einigen Monaten aussortiert zu werden. Passend zum Trend beim Shoppen bieten viele nachhaltige Labels ihre Kollektionen im Onlinehandel an. Beim nächsten Mal also einfach nur den Laptop öffnen, Suchmaschine starten und LOS!

Die wichtigsten Punkte für bewusstes und nachhaltiges Onlineshopping:

  1. Retouren vermeiden

    Der lang ersehnte Sneaker in drei verschiedenen Größen und das T-Shirt in vier Farben bestellt. Das geht durch kostenlosen Versand direkt bis vor die Haustüre. Retouren haben einen negativen Einfluss auf die Umwelt und jede Rücksendung macht damit einen Unterschied. Durch einfache Mittel sparst du dir aber nicht nur die Zeit für das Zurücksenden, sondern noch jede Menge CO₂:

    • Nimmt dir ein Maßband oder digitale Sizefinder und Vergleiche deine Werte mit den Größentabellen der Hersteller.
    • Überlege dir vorab, welche Farbe oder Varianten du von dem Kleidungsstück möchtest
    • Nutze Keepoala, um deine Bestellungen zu tracken und dich für das nicht retournieren zu belohnen und anderen ein Vorbild zu sein
    • Manchmal passt es einfach nicht: frage Freunde oder Familie, ob sie dir die Bestellung abnehmen oder hilf dem Shop durch die Angabe ehrlicher Retourengründe, sich zu verbessern.
  2. Durchdacht einkaufen

    Das gilt nicht nur für den Onlinehandel. Viele Gegenstände besitzen wir bereits, die nur einer kleinen Reparatur bedürfen. Einiges bräuchten wir einfach nicht. In deutschen Kleiderschränken sieht es daher so aus: Durchschnittlich werden im Jahr pro Person 60 neue Kleidungsstücke gekauft. Nur die Hälfte davon wird regelmäßig getragen.

    Stelle dir vor deinem nächsten Kauf also folgende Fragen: Kann ich Schuhe zum Reparieren bringen oder die Hose zur Schneiderei? Kann ich das neue Teil mit anderen Kleidungsstücken gut kombinieren? Wie ist die Qualität und wird es mir lange gefallen? Tätige ich gerade einen Impulskauf?

  3. Plastik vermeiden

    In unseren Meeren schwimmt Plastik. Davon gibt es so viel, dass Tiere die Teile Essen und daran verenden. Der Grund dafür: Plastik baut sich nicht ab, sondern zerkleinert sich, bis es zu Mikroplastik wird. Laut einer Studie nehmen wir davon durchschnittlich fünf Gramm pro Woche zu uns. Das ist in etwas das Gewicht einer Kreditkarte. Gesundheitliche Folgen sind bisher noch nicht abzusehen.

    Bewusster und plastikfreier Konsum im Alltag ist ganz einfach: einen Jutebeutel zum Einkaufen mitnehmen, Leitungswasser trinken oder unverpackt einkaufen. Genauso wichtig ist der Blick in den Modebereich. Hersteller:innen greifen zu Materialien wie Polyester, Nylon und Viskose. Diese sind bei Sportbekleidung besonders verbreitet. Achte daher auf natürliche Materialien oder Labels, die recyceltes Plastik verwenden.

    Achtung: Nicht einfach losziehen und deinen Kleiderschrank von diesen Materialien befreien. Für die Kleidung, die du besitzt, sind bereits Ressourcen verwendet worden. Mit dem Guppyfriend, einem speziellen Waschbeutel kannst du verhindern, dass Fasern aus Mikroplastik von deiner Kleidung ins Abwasser gelangt.

  4. Lokale und faire Labels unterstützen

    Bestelle bei lokalen Labels, die in Europa oder sogar in Deutschland produzieren. Am besten die gesamte Produktion und nicht nur der letzte Knopf, um noch das Label „Made in Germany“ zu ergattern. Dadurch kannst du aktiv lange Transportwege vermeiden. Faire Labels sind hier zu Lande auch keine Nadel im Heuhaufen mehr. Die Kollektionen bieten Bio-, fair gehandelte oder upgecyclte Produkte an und belasten so weniger die Umwelt. Schau nach Siegeln wie GOTS oder der grüne Knopf.

  5. Sammelbestellungen tätigen

    Es macht einen Unterschied, ob wir jede Woche oder nur einmal pro Monat bestellen. Das gilt, wenn Artikel gemeinsam geliefert werden und nicht 5 verschiedene Pakete ankommen. Du kannst dich außerdem mit Familie, Freunden, Mitbewohnern und Nachbarn zusammenschließen und eine Sammelbestellung tätigen. Das spart Retouren und Verpackungsmaterial.

  1. Tarifgebundene Paketdienste wählen

    Die Paketbranche steht oft mit negativen Schlagzeilen in der Zeitung. Mittlerweile ist bekannt, dass Arbeitnehmer:innen unter schlimmen Arbeitsverhältnissen, langen Arbeitsstunden und niedrigen Stundenlöhnen arbeiten. Was können wir tun? Viele Shops bieten die Möglichkeit, Paketzusteller auszuwählen. Onlineshopper:innen sollten daher darauf achten, einen Dienst zu wählen, der Arbeitnehmer:innen per Tariflohn bezahlt.

Nachhaltig online shoppen: keine Spur von zu hohen Preisen und wenig Auswahl

Außerdem sind Apps hilfreich, mit denen du spielerisch mehr Bewusstsein in deine Kaufentscheidung integrierst. Keepoala hilft dir, Retouren langfristig zu reduzieren und dadurch die Umwelt zu schützen. Du kannst dir persönliche Nachhaltigkeitsziele setzen und erhältst zudem Unterstützung von einer gleichgesinnten Community. Auf dem Weg sammelst du Punkte, die du anschließend beispielsweise für Gutscheine lokaler Fair Fashion Brands einlösen kannst.

Zuletzt hat sich viel im Bereich der Nachhaltigkeit verändert und für Onlineshopper:innen ist es wesentlich einfacher geworden, faire und nachhaltige Mode zu kaufen. Im Vergleich zu den großen Modehäusern sind umweltbewussten Alternativen preislich in einem ähnlichen Segment zu finden, überzeugen jedoch vor allem durch ihre wesentlich längere Lebensdauer und Qualität.

Dieser Guide soll dir mit seinen Tipps dabei helfen, bewussten Konsum und Nachhaltigkeit beim Onlineshopping in deinem Alltag zu etablieren. Benötigst du mehr Informationen, dann besuche gerne unseren Blog oder greife auf Websites wie utopia.de zurück. Diese geben detailliert Auskünfte über nachhaltige Entwicklungen und bieten eine Plattform zur Bewertung von Onlineshops für nachhaltige Mode.